Typ-1-Diabetes (T1D) ist eine progressive Autoimmunerkrankung mit wachsender Prävalenz weltweit, deren Entstehung Monate bis Jahre vor dem Auftreten klinischer Symptome beginnt.1-5
T1D manifestiert sich in drei Stadien – von den präsymptomatischen Stadien 1 und 2 zur klinischen Manifestation (Stadium 3).1-3,5 Die Stadien 1 und 2 sind gekennzeichnet durch das Vorhandensein von zwei oder mehr Inselzellautoantikörpern im Blut.1-5 Ab T1D Stadium 2 kommt ein ansteigender Blutzuckerspiegel hinzu.1-5 In Stadium 3 ist zumeist mindestens 1 Autoantikörper vorhanden, teils jedoch auch keiner mehr.2,3
Typ-1-Diabetes kann jeden treffen
T1D ist die häufigste Stoffwechselerkrankung im Kindes- und Jugendalter.6
In Deutschland ist etwa 1 von 425 Kindern und Jugendlichen von klinisch manifestem T1D betroffen.7
Bis zu 90 % der Betroffenen haben keine nahen Verwandten mit T1D.5,8 Das heißt, T1D kann jeden treffen.
Der Ausbruch von T1D wird durch verschiedene Faktoren begünstigt. Eine genetische Veranlagung ist nur einer dieser Faktoren.5
Ca. 38 % der Betroffenen entwickeln einen klinisch manifesten T1D vor dem 20. Lebensjahr.9
Typ-1-Diabetes erscheint oft mit Schrecken
Bei der klinischen Diagnose von T1D entwickeln sich bei ca. 20–30 % der Patient*innen schwerwiegende akute Komplikationen, wie z.B. die lebensbedrohliche diabetische Ketoazidose (DKA).10
Die Behandlung der DKA erfordert oft eine ressourcenintensive Intensivbehandlung in Krankenhäusern.11
Eine DKA kann zu Hirnveränderungen führen, die mittelfristig mit unerwünschten neurokognitiven Ergebnissen12-14 und einer schlechteren Blutzuckereinstellung über einen längeren Zeitraum15 assoziiert sind.
Eine DKA ist ein langanhaltender Risikofaktor für das Wiederauftreten einer DKA bei Kindern mit T1D.16
Typ-1-Diabetes ist bisher nicht zu bremsen
Die genauen Abläufe, die zur Entwicklung eines T1D führen, sind noch nicht vollständig bekannt.17,18
Die Initiierung der Autoimmunkrankheit T1D tritt bereits in den ersten beiden Lebensjahren auf.19,20 Dabei können frühkindliche Virusinfektionen das Auftreten von T1D begünstigen.18,19
Menschen mit T1D im Stadium 2 haben ein Risiko von über 50 %, innerhalb der nächsten 2 Jahre einen symptomatischen T1D im Stadium 3 zu entwickeln,21 und ein Risiko von 75 %, innerhalb der nächsten 5 Jahre einen T1D Stadium 3 zu entwickeln.22 Das Lebenszeitrisiko ist nahezu 100 %.22
Typ-1-Diabetes gibt sich früh zu erkennen
In den Frühstadien des T1D treten noch keine Symptome auf, dennoch kann die Autoimmunerkrankung bereits in diesen Stadien diagnostiziert werden.1-5
1 von ca. 350 Kindern hat einen noch unentdeckten Typ-1-Diabetes im Frühstadium.21,23
Ziel der Früherkennung ist es, einer diabetischen Ketoazidose bei Diagnosestellung vorzubeugen und gleichzeitig den besten Zeitpunkt für den Beginn der Insulintherapie zu bestimmen.1-4 Früherkennung eröffnet Betroffenen die Chance, sich mit der Diagnose vertraut zu machen, und ermöglicht eine schonende Anpassung an ein Leben mit T1D.8,22,24
Typ-1-Diabetes kommt selten allein
Autoimmunerkrankungen wie Autoimmunthyreoiditis, Vitiligo, Zöliakie oder Morbus Addison sind genetisch mit autoimmunem T1D verbunden und treten daher oft gemeinsam auf.25-29
Auch, wenn sich oftmals T1D als erstes manifestiert28, ist eine Früherkennung von T1D bei bereits bestehenden Autoimmunerkrankungen ratsam.30
Sanofi engagiert sich für ein neues Verständnis und eine neue Perspektive auf Typ-1-Diabetes.
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MAT-DE-2401628-5.0-08/2024