Die Glykogenspeicherkrankheit Morbus Pompe ist eine progrediente Muskelerkrankung. Im Verlauf kommt es zu einer zunehmenden Degeneration von Skelett-, Atem- und bei der infantilen Verlaufsform (infantile-onset Pompe disease) auch der Herzmuskulatur. Der Morbus Pompe Krankheitsverlauf und die Morbus Pompe Symptome können individuell sehr verschieden ausfallen.1,2

Verlaufsformen von Morbus Pompe

Das Alter bei Manifestation und die Rate der Progression der Pompe Krankheit sind in erster Linie abhängig von der Restaktivität der sauren α-1,4-Glukosidase (GAA) in den Lysosomen der Zellen.1

Es werden zwei Verlaufsformen unterschieden:

  • Die frühe, infantile Verlaufsform

    (infantile-onset Pompe disease, IOPD; < 1 % GAA-Restaktivität) hat ihren Beginn im Säuglingsalter und äußert sich in einer schweren Muskelschwäche/Muskelhypotonie und kardialen Myopathie. Unbehandelt versterben betroffene Babys meist im ersten Lebensjahr an kardiorespiratorischem Versagen (s. hierzu auch Morbus Pompe Säugling).1,2 Selten kann auch ein weniger rascher Verlauf ohne schwere Herzbeteiligung auftreten (nicht-klassische infantile Verlaufsform).2

  • Die späte Verlaufsform

    (late-onset Pompe disease, LOPD; GAA-Restaktivität ≥ 1% bis ≤ 30%) beginnt definitionsgemäß nach dem ersten Geburtstag. Betroffene weisen eine proximal betonte Muskelschwäche auf, welche auch die Atemmuskulatur betrifft, haben aber keine schwere Herzbeteiligung. Ihnen droht die Abhängigkeit von Rollstuhl und Beatmungsgerät, die Lebenserwartung ist reduziert. Abhängig vom Alter bei Krankheitsbeginn unterscheidet man zwischen einer adulten (Morbus Pompe Erwachsene) und einer juvenilen Verlaufsform des Morbus Pompe (Morbus Pompe juvenil).2,3

Video: Welche verschiedenen Verlaufsformen gibt es bei Morbus Pompe, Dr. med. Bertold Schrank, Oberarzt Fachbereich Neurologie, DKD HELIOS Klinik Wiesbaden, Wiesbaden

    1. Hirschhorn R, Reuser AJJ. McGraw Hill, 2001:3389-3420
    2. Kishnani PS et al. Genet Med 2006; 8: 267-288
    3. van der Ploeg AT, Reuser AJJ. Lancet 2008; 372: 1342-1353
    4. Hagemans MLC et al. Neurology 2005; 64: 2139-2141
    5. Hagemans MLC et al. Neurology 2006; 66: 581-583
    6. Pompe Registry; Pompe Registry Annual Physicians Report 2012
    7. Hagemans MLC et al. Brain 2005; 128: 671-677