Mehr Luft für Patienten mit schwerem Asthma

Was ist schweres Asthma?

Asthma ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Atemwege. Diese Krankheit führt zu einer Überaktivität der Bronchien, und äussert sich anfallsartig mit Symptomen wie Husten, Atemnot, Beklemmungen oder Kurzatmigkeit.​

Asthma ist eine heterogene entzündliche Erkrankung mit unterschiedlichen klinischen Ausprägungen (Alter beim Auftreten, Geschlecht, Fettleibigkeit, Rauchen usw.) und Endotypen, die mit den zugrunde liegenden pathophysiologischen Mechanismen zusammenhängen.​

Schweres Asthma ist Asthma, das trotz optimierter Behandlung mit hochdosierten Medikamenten unkontrolliert bleibt oder sich verschlechtert, wenn die Hochdosistherapie reduziert wird.

Typ-2-Entzündung bei schwerem Asthma

Man unterscheidet zwischen einer Typ-2-Entzündung (T2), an der T2-Lymphozyten und angeborene lymphoide Zellen vom Typ 2 (ILC2) beteiligt sind, und einer Nicht-T2-Entzündung oder neutrophilen Entzündung, die durch das Vorhandensein von 40-60% Neutrophilen im Sputum definiert ist.​

Die Typ-2-Entzündung hat ihren Namen von den Immunzellen erhalten, die bei dieser Form überaktiv sind. Diese Typ-2-Immunzellen schütten im Übermass charakteristische Botenstoffe aus, sogenannte Interleukine (IL). Diese Botenstoffe sind also körpereigene Substanzen. Ihre Aufgabe ist es wichtige Informationen zu übermitteln um z. B. den Ablauf einer Entzündung zu koordinieren und die Aktivität der beteiligten Zellen zu steuern in dem sie an Rezeptoren binden. Sie wirken entzündungsfördernd, d. h. sie rufen eine Entzündung hervor und erhalten sie aufrecht.

Bei der Typ-2-Entzündung sind es bestimmte Interleukine, die massgeblich zu der dauerhaft anhaltenden Entzündung in den Atemwegen beitragen. Es gibt eine Vielzahl an Interleukinen, die nach der Reihenfolge ihrer Entdeckung nummeriert und in mehrere Untergruppen unterteilt sind. Charakteristische Botenstoffe für eine Typ-2-Entzündung sind Interleukin 4 (IL-4), Interleukin 5 (IL-5) und Interleukin 13 (IL-13).

Schlüsselmediatoren der Typ-2 Entzündung bei Schwerem Asthma.

Welche Asthma-Formen gibt es?

Nicht jedes Asthma ist gleich. Dies führt zu einem Krankheitsbild mit vielen verschiedenen Formen , die auch Phänotypen genannt werden. Phänotypen sind Ausprägungen der Asthma Erkrankung, welche sich durch klinische Merkmale (wie z.B. das Vorhandensein einer Allergie) und/oder laborchemische Biomarker (wie z.B. die Vermehrung von Bluteosinophilen oder erhöhtes FeNO*) voneinander abgrenzen lassen. Die Unterteilung in Phänotypen ist aus klinischer Sicht sinnvoll, wenn sich Konsequenzen für die Therapie ergeben.​

*FeNO = fraktioniertes ausgeatmetes Stickstoffoxid

    Allergisches Asthma tritt häufig bereits ab dem Kindesalter und auch familiär gehäuft auf. Bei dieser Form von Asthma lösen eigentlich harmlose Substanzen (Allergene) eine allergische Reaktion und dadurch die Asthma-Beschwerden aus. Typische Allergene sind z. B. Pflanzenpollen, Milben, Tierhaare oder bestimmte Nahrungsmittel.​

    Namensgeber dieser Form des Asthmas sind die sogenannten eosinophilen Granulozyten – eine bestimme Unterform der weissen Blutkörperchen. Dies sind Zellen, die zum angeborenen Immunsystem zählen. Beim eosinophilen Asthma kommen sie in einem ungesunden Übermass im Blut und im Lungengewebe vor und verursachen in den Atemwegen eine überschiessende Entzündungsreaktion.​

    Bei vielen Asthmatikern kann körperliche Anstrengung Asthma Beschwerden auslösen und gilt daher als Asthma-Auslöser.​

    Bei fast der Hälfte aller erwachsenen Menschen mit Asthma liegt eine Mischform vor. Dabei können sowohl Allergene als auch unspezifische Reize wie kalte Luft, Zigarettenrauch, Infekte oder Parfüm eine Symptomverschlechterung auslösen.

Mehr Erfahren: Welche Phänotypen gehören zur Typ-2-Entzündung?

AERD = Aspirin-exacerbated Respiratory Disease; EIA = Exercise-induced-Asthma; PGA = Paucigranulocytic Asthma. ​
a Obwohl dieser Trend bei den meisten Patienten mit Asthma zu beobachten ist, trifft dies möglicherweise nicht für alle Fälle zu. Die Grösse der Kästen lässt auf einen relativen Anteil an der Bevölkerungsgrösse schliessen.

Krankheitsverlauf und Versorgung​

Im Alltag können die Patienten durch Ihr Asthma behindert werden. Treppensteigen, Einkaufen, Sport treiben oder sogar Gehen kann eine Herausforderung sein, der sich die Betroffenen stellen müssen. In den letzten zehn Jahren hat die Forschung einen grossen Schritt nach vorn gemacht, was den Patienten neue Perspektiven eröffnen kann. Um mehr über die Erkrankung, ihre Symptome und Ratschläge für eine gute Betreuung im Alltag zu erhalten, hat Sanofi die Website für Patienten www.thenextbreath.ch eingerichtet.

MAT-CH-2201983-1.0 - 03/2023