Was ist Diabetes Typ 1 und was sind die Ursachen dafür?

Der Diabetes Typ 1 ist eine chronische Autoimmunerkrankung. Bei Typ-1-Diabetes greift das körpereigene Immunsystem die insulinproduzierenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse an. Dadurch wird insgesamt zu wenig oder gar kein Insulin hergestellt.

    Es liegt ein absoluter Insulinmangel vor, sodass Menschen mit Typ-1-Diabetes von Anfang an täglich Insulin "von aussen" benötigen. Ausserdem sollten sie ihre Ernährung anpassen und sich ausreichend bewegen. Die genauen Ursachen für die Autoimmunerkrankung werden noch erforscht. Unter anderem könnten entzündliche Reaktionen, Virus-Infektionen und genetische Faktoren eine Rolle spielen.

    Was sind typische Symptome bei Diabetes Typ 1?

    • Übermässiger Durst und Mundtrockenheit
    • Plötzliche Gewichtsabnahme
    • Gesteigerte Urinausscheidung
    • Nächtliches Einnässen (Harninkontinenz)
    • Energielosigkeit, Müdigkeit
    • Ständiger Hunger
    • Verschwommenes Sehen

Wer ist von Diabetes Typ 1 betroffen?

In der Schweiz haben schätzungsweise 40’000 Menschen einen Typ-1-Diabetes.

    Die Inzidenz (Anzahl neuer Fälle) des Typ-1-Diabetes nimmt überall auf der Welt zu, allerdings mit erheblichen Unterschieden je nach Land; bestimmte Regionen verzeichnen eine viel grössere Häufigkeit als andere.

    Die Gründe für diese Entwicklung sind unklar, man vermutet aber eine Wechselwirkung zwischen genetischen (erblichen) und Umweltfaktoren.
    Der Typ-1-Diabetes manifestiert sich am häufigsten in der Kindheit, bei Jugendlichen (in der Adoleszenz) und zu Beginn des Erwachsenenalters.

Verlauf und Behandlung von Typ-1-Diabetes

Wie wird der Diabetes Typ 1 behandelt?

Menschen mit Typ-1-Diabetes können ohne äusserlich zugeführtes Insulin nicht überleben. Die richtige Behandlung (d.h., mit dem exogen zugeführten Insulin die richtigen Blutzuckerwerte erreichen) ist wichtig, um Komplikationen zu vermeiden.

Krankheitsverlauf und Versorgung

Welche Komplikationen können bei Diabetes Typ 1 auftreten?

Alle Diabetestypen können zu Komplikationen führen, wenn sie nicht korrekt behandelt (eingestellt) werden. Die Komplikationen können sich als Symptome offenbaren, aber oft sind sie über längere Zeit symptomlos.

Ständig erhöhte Blutzuckerspiegel führen an mehreren Organen und Körperregionen zu Schäden, hauptsächlich:

  • an den Nieren (Niereninsuffizienz, Nephropathie)
  • an den Augen (Retinopathie)
  • am Nervensystem (Neuropathie)
  • Infolge Schädigungen der Nerven können auch bestimmte Empfindungen an den Füssen allmählich verloren gehen, sodass die Patienten kleinere Verletzungen nicht mehr wahrnehmen, die sich dann verschlimmern und infizieren können (diabetischer Fuss).
  • In der Schwangerschaft erhöht ein schlecht eingestellter Diabetes das Risiko für Komplikationen bei der Mutter und dem ungeborenen Kind (Fetus).

Mittels regelmässiger Blutzuckerkontrolle und einer individuell angepassten Behandlung lässt sich das Risiko für das Auftreten dieser Komplikationen vermindern.

Was sind die Unterschiede zwischen Diabetes Typ 1 und Typ 2?

  • Typ-1-Diabetes: Hier wird nur noch sehr wenig oder gar kein Insulin mehr produziert, weshalb Insulin von aussen zugeführt werden muss. Es tritt meist im Kindes- oder Jugendlichenalter auf und hat typischerweise eine plötzliche Manifestation.. Die Ursache liegt in einer Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Insulin produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse angreift.
  • Typ-2-Diabetes: Bei dieser Form wird entweder zu wenig Insulin gebildet oder die Wirkung des Insulins an verschiedenen Zellen im Körper ist gestört. Typ-2-Diabetes war lange Zeit vor allem eine Erkrankung von Erwachsenen, aber in letzter Zeit sind vermehrt auch Jugendliche betroffen. Dies hängt oft mit einer veränderten Lebensweise zusammen, wie z. B. einem Mangel an Bewegung und Übergewicht.
  • Typ-1-Diabetes erfordert Insulinspritzen oder -pumpen, um den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren. Es ist eine lebenslange Behandlung notwendig.
  • Typ-2-Diabetes kann in manchen Fällen zunächst mit einer angepassten Ernährung, Gewichtsabnahme und regelmässiger Bewegung behandelt werden. Wenn das nicht ausreicht, können auch Medikamente eingesetzt werden, die die Insulinproduktion anregen oder die Wirkung von Insulin verbessern.

Wie kann man Diabetes Typ 1 vorbeugen?

Diabetes Typ 1 ist eine autoimmunbedingte Erkrankung, bei der die Bauchspeicheldrüse keine oder nur sehr geringe Mengen Insulin produziert. Da die genauen Ursachen von Diabetes Typ 1 nicht vollständig verstanden sind, ist es bisher nicht möglich, diese Form von Diabetes effektiv zu verhindern oder vorzubeugen.

MAT-CH-2300471-2.0-01/2024