Was ist Multiple Sklerose?

Die Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, bei der körpereigene Immunzellen die Schutzschicht der Nervenfasern, die sogenannte Myelinscheide, angreifen. Dabei können die Nerven dauerhaft geschädigt werden, sodass die Signalweiterleitung zwischen Gehirn, Rückenmark und dem Körper eingeschränkt und schliesslich unterbrochen ist. Zu den möglichen Symptomen zählen u.a. Taubheits- und Erschöpfungsgefühle, Lähmungen, Sehbeeinträchtigungen, Kognitionseinschränkungen und weitere von aussen nicht sichtbare Symptome. Da sowohl Verlauf als auch Symptomatik sehr individuell sind, ist die Multiple Sklerose auch bekannt als «Krankheit mit den 1000 Gesichtern». In der Schweiz sind gemäss der Schweizerischen MS-Gesellschaft rund 15’000 Menschen von der Krankheit betroffen.

Wie entsteht Multiple Sklerose?

Die Ursachen der Multiple Sklerose sind nach wie vor nicht vollständig geklärt. Es wird vermutet, dass eine Kombination aus immunologischen, umweltbedingten, infektiösen und genetischen Faktoren zur Krankheitsentstehung beiträgt. Erste Anzeichen der Erkrankung sind oft unspezifisch und werden daher oft nicht direkt mit MS in Verbindung gebracht. Zu Beginn manifestieren sich häufig Müdigkeit, Kribbeln oder Taubheitsgefühle in den Armen oder Beinen, Beeinträchtigungen der Koordination oder des Gleichgewichts, Veränderungen der Sehkraft, Muskelschwäche sowie Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme. Die Vielfalt dieser unterschiedlichen Symptome führt jedoch oft zu einer verzögerten Diagnose, zumal der Verlauf der Krankheit bei allen Betroffenen individuell ist.

Wie kann die Multiple Sklerose behandelt werden?

Die Therapie der Multiplen Sklerose setzt sich aus 3 Säulen zusammen:

  • Akute Schubtherapie
  • Symptomatische Therapie
  • Langfristige Verlaufstherapie


Bei einem akuten Schub wird den Betroffenen zur Bekämpfung der Entzündung hochdosiertes Kortison über mehrere Tage im Krankenhaus verabreicht. Die symptomatische Therapie ist individuell und zielt darauf ab die Begleitsymptome der Multiplen Sklerose zu lindern. Die Massnahmen umfassen sowohl körperliche (Physio-, Ergo- und Sporttherapie sowie Logopädie) als auch psychische Therapien. Die langfristige Verlaufstherapie hat als Ziel, die Schübe zu unterdrücken und die Progression zu verlangsamen. Neben der medikamentösen Behandlung ist die Anpassung des Lebensstils ein wichtiger Bestandteil des Therapiekonzepts. Die Supplementierung von Vitaminen, eine ausgewogene Ernährung, vermehrte körperliche Aktivität und der Verzicht auf Alkohol und Nikotin können die Erkrankung positiv beeinflussen und zu einer Steigerung der Lebensqualität führen.

MAT-CH-2301794-1.0-11/2023