Was ist eine rheumatische Erkrankung?

Rheuma, Rheumatismus oder Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises sind unscharfe Sammelbegriffe für über 200 unterschiedliche Erkrankungen des Bewegungsapparates. Die gemeinsamen Merkmale sind Schmerzen und Funktionsstörungen der Muskeln, Sehnen, Gelenke oder des Bindegewebes. Darunter gibt es entzündliche (z.B. rheumatoide Arthritis (RA), systemischer Lupus erythematodes (SLE), Polymyalgie (PMR)) und degenerative (z.B. Arthrosen) Krankheitsformen, sowie auch Weichteilrheumatismus (der nicht die Gelenke betrifft, wie z.B. Fibromyalgie). In der Schweiz leiden insgesamt rund 2 Millionen Menschen an rheumatischen Beschwerden.

Was ist Rheumatoide Arthritis?

Mit rund 85000 Betroffenen in der Schweiz ist die Rheumatoide Arthritis (RA) die häufigste Erkrankung des rheumatischen Formenkreises. RA ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung, bei der Antikörper und Immunzellen die Gelenkinnenhaut, Schleimbeutel und Sehnenscheiden angreifen und zerstören. Frauen sind dreimal häufiger betroffen als Männer. Die frühen Krankheitssymptome, z.B. Erschöpfung, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Müdigkeit und Schlafstörungen, sind unspezifisch. Im weiteren Verlauf manifestieren sich typischere Symptome am Bewegungsapparat wie:

  • Gelenkschmerzen (im Ruhezustand ausgeprägter), -schwellung, -überhitzung, und -verformung
  • Morgensteifigkeit von mind. 60 min
  • Rheumaknoten (gutartige Knoten an den Sehnen oder unter der Haut)
  • Abnahme der Beweglichkeit
  • Abnahme der Kraft beim Greifen
  • Sehnenscheidenentzündung


Die RA kann auch mit systemischen Symptomen einhergehen, das heisst es können auch Organsysteme ausserhalb der Gelenke betroffen sein (z.B. Herz, Lunge, Leber, Nieren, Augen oder Blutgefässe).

Wie entsteht Rheumatoide Arthritis?

Die Ursachen der Rheumatoiden Arthritis sind nach wie vor nicht vollständig geklärt. Es wird vermutet, dass eine Kombination aus immunologischen, umweltbedingten, infektiösen und genetischen Faktoren zur Krankheitsentstehung beiträgt.

Wie kann die Rheumatoide Arthritis behandelt werden?

Die Behandlung der RA ist sehr vielschichtig und interdisziplinär. Die medikamentöse Therapie kann Steroide, Schmerzmittel und Anti-Rheumatika mit synthetischen Wirkstoffen oder Biologika beinhalten. Neben der medikamentösen Therapie können unterstützende Massnahmen wie z.B. Physiotherapie, Ergotherapie und physikalische Therapie wichtige Bestandteile der Therapie ausmachen. Auch Anpassungen im Lebensstil (z.B. körperliche Aktivität, Ernährung) können einen Beitrag zu mehr Lebensqualität leisten. Die Erarbeitung individueller Behandlungspläne entsteht in Absprache zwischen den Erkrankten und ihren behandelnden Rheumatologen.

MAT-CH-2301795-1.0-11/2023